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Wissen
Was ist Grund-wasser?
Was Grundwasser ist, lässt sich zunächst recht einfach definieren: Grundwasser ist Wasser, das sich unterhalb der Oberfläche befindet, also in den Boden versickert. Oder wie das Deutsche Institut für Normung sagt: Grundwasser ist „unterirdisches Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und dessen Bewegung ausschließlich oder nahezu ausschließlich von der Schwerkraft und den durch die Bewegung selbst ausgelösten Reibungskräften bestimmt wird.“

Fakten zum Grundwasser

Hydrogeologie

Innerhalb der Erdkruste sucht sich das Grundwasser also seinen Weg, angetrieben durch die Schwerkraft und unterschiedliche Druckverhältnisse, und füllt Hohlräume. Dass es sich beim Grundwasser um ein wichtiges und spannendes Thema handelt, zeigt sich auch darin, dass sich der Forschungen rund um das Grundwasser eine eigene Fachrichtung widmet: die Hydrogeologie.

Wie viel Grundwasser gibt es auf der Erde?

Von den rund 1.386 Mio. km³ (unvorstellbar: nur 1 km³ umfasst eine Billion Liter!) Wasser auf der Erde sind mehr als 96 % Salzwasser, ein weiteres Prozent ist salziges Grundwasser, sodass am Ende nur rund 2,5 % des Wassers auf der Erde als Süßwasser deklariert werden können. Davon stellen lediglich 30 % Grundwasser dar, der Rest sammelt sich als Eis und Schnee, als Permafrost oder in Seen und Flüssen. Etwa 74 % des Trinkwassers stammt hierzulande aus solchen Grundwasservorkommen.

Grundwasser und Wasserversorgung

Auch für die Wasserversorgung bei uns nimmt das Grundwasser, wie beispielsweise aus den Enzauen, einen zentralen Stellenwert ein. Das macht den Schutz des Grundwassers nicht nur zu einer ehrbaren Umweltschutzaufgabe, sondern zu einer essenziell wichtigen Grundlage für die Versorgungssicherheit mit dem wichtigsten Lebensmittel überhaupt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die Grundwasserneubildungsrate wieder ansteigt und sich normalisieren kann, weshalb wir eine nachhaltige wasserwirtschaftliche Strategie verfolgen und bemüht sind, versiegelte Flächen zu entsiegeln. Auch den Schutz bestehender Wasserschutzgebiete nehmen wir sehr ernst. Denn was in die Erde eintritt, findet sich auch im Grundwasser wieder. Das macht Grundwasser zu einer sehr sensiblen Ressource, die geschützt werden muss!

Der Wasserkreislauf

Doch wie kommt das Wasser dorthin? Wasser ist ständig auf der Reise – und wandelt sich dabei oft! Ob als Regen, als Bach oder Dampf – Wasser verändert seinen Aggregatzustand vergleichbar schnell und ist deshalb fast überall auf der Erde zu finden. Oft durchläuft das Wasser viele Sphären unseres Planeten, bevor es zu Grundwasser wird. Wie das mit dem Wasserkreislauf funktioniert, haben wir euch hier kurz erklärt:

Nach der Verdunstung in der Hydrosphäre (bspw. Seen, Flüsse und Meere) steigt das Wasser in die Atmosphäre, wo es kondensiert und zu Wolken wird, die sich ab einer gewissen Tröpfchengröße zu Niederschlag entwickeln. Wieder am Boden angekommen, sickert es in die Geosphäre. Dabei durchläuft es verschiedene Bodenprofile – von sandig, bis schluffig zu lehmig – und wird gereinigt. Von hier ziehen Pflanzen das Grundwasser teilweise schon wieder zurück in die Biosphäre. Alternativ tritt es aus Quellen wieder ans Tageslicht – durch die Gesteins- und Bodenschichten gesäubert, hat es nun beste Qualität und kann von uns in unser Versorgungssystem eingespeist werden.

Sonderfall fossiles Wasser

Nicht Teil des Wasserkreislaufs ist sogenanntes fossiles Grundwasser – dieses trifft man in tiefen Gesteinskörpern an, wo es seit mehreren 10.000 Jahren unberührt liegt. Da das fossile Wasser allerdings meist sehr stark mit Mineralien angereichert ist und auch geringe Belastungen mit radioaktiven Stoffen bekannt sind, ist die Nutzung als Trinkwasser in der Regel nur bedingt sinnvoll.

Grundwasser als Ökosystem und Lebensspender

Besonders Pflanzen leben von den in oberflächennahem Grundwasser gelösten Nährstoffen und sind damit stark von einem normalen Grundwasserspiegel abhängig. Wenn der Grundwasserspiegel ungewöhnlich stark sinkt und sich nicht erholen kann, hat das meist drastische Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, denn das Wasser versickert entweder schneller und tiefer oder verdunstet aufgrund der erhöhten Temperaturen direkt.

Aber auch das Grundwasser selbst ist Lebensraum (der Fachausdruck dafür heißt Stygal). Habt ihr vielleicht schonmal von Stygobionta gehört? Das sind Lebewesen, die ausschließlich in süßem Grundwasser leben. Darunter finden sich nicht nur Krebse, Schnecken und Würmer, sondern sogar Fische! Die Grundwassertiere sind meist nicht pigmentiert, erscheinen also weiß oder durchsichtig und haben nur selten Augen – klar, denn unter der Erde ist es ziemlich dunkel.

Trinkwasser
Die Geschichte der Wasserversorgung in Pforzheim ++

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