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Nachhaltigkeit
Virtuelles Wasser
Was ist das schon wieder?! Virtuelles Wasser gibt uns Auskunft darüber, wie viel Wasser benötigt wurde, ein Produkt oder eine Dienstleistung bereitzustellen bzw. herzustellen. So stecken in einigen Produkten viele Liter virtuelles Wasser, von denen wir es gar nicht dachten!

Besonders die Menge, die sich während der Herstellungsprozesse ansammelt, kann alle Erwartungen toppen. Eine einzige Banane etwa verschlingt – rechnen wir alle Produktions- und Arbeitsprozesse, die es benötigt, um zu uns in den Magen zu gelangen, zusammen – etwa 160 Liter virtuelles Wasser!

Dabei ist es auch wichtig, woher die Produkte kommen: Wird Obst und Gemüse dort angepflanzt, wo es womöglich gar nicht heimisch ist, muss oft viel mehr bewässert werden.

Die Arten des virtuellen Wassers

Virtuelles Wasser bedeutet nicht gleich, dass das Wasser dem natürlichen Wasserkreislauf entnommen wird. Allerdings kommt es auch dazu, dass Wasser so stark verunreinigt wird, dass es verschiedene Grenzwerte an Schad- und Giftstoffen überschreitet. Dieses muss dann entweder aufwändig aufbereitet werden oder kann tatsächlich nicht mehr genutzt werden.

Dazu unterscheidet man 3 Arten:

Graues Wasser: Graues Wasser ist die Bezeichnung für die Menge an virtuellem Wasser, die im Produktionsprozess verschmutzt wurde. Um den Wert des grauen Wassers zu ermitteln, muss das Volumen an Wasser ausgerechnet werden, das nötig ist, um das verschmutzte Wasser wieder so weit zu verdünnen, dass die Grenzwerte wieder unterschritten werden. Besonders beim Düngen von Obst und Gemüse aus sogenannter konventioneller oder beim Färben und Auswaschen von Kleidung fällt eine Menge an grauem Wasser an. Besonders Pestizide, Düngemittel und Industrieabfälle sorgen für große Mengen an grauem Wasser.

Blaues Wasser: Blaues Wasser ist das Wasser, das bewusst und aktiv aus Süßwasserreserven, wie Flüssen oder Seen entnommen wurde, um beispielsweise Felder mit Gemüse zu versorgen. Diese Entnahmen können langfristig und bei erhöhten Mengen den Wasserkreislauf aus der Bahn und die Süßwasserreserven an ihre Grenzen bringen.

Grünes Wasser: Grünes Wasser ist, leicht erklärt, das Wasser, das natürlich an dem Ort genutzt werden kann, wo es sich befindet, entweder aus Niederschlägen oder ans Bodenfeuchte. Dies trifft zum Beispiel auf Regenwasser zu oder solches, das sich im Erdreich befindet. Der natürliche Standort vieler Pflanzen richtet sich genau danach, wie viel Wasser dort vorkommt. So wachsen Apfelbäume natürlicherweise eher in der gemäßigten Klimazone, Kakteen hingegen dort, wo mit langanhaltenden Dürren zu rechnen ist.

Der Wasserfußabdruck

Wie hoch der Anteil der verschiedenen Farben ist und wie viel virtuelles Wasser wir tatsächlich verbrauchen, können wir anhand des Wasserfußabdrucks erkennen. Analog zum Ökologischen Fußabdruck, mit dem wir berechnen können, wie viel biologisch produktive Fläche auf der Erde nötig ist, um unseren Lebensstil zu ermöglichen, zeigt uns der Wasserfußabdruck, wie viel virtuelles (und „analoges“) Wasser wir tagtäglich verbrauchen.

https://wfd.de/thema/wasserfussabdruck

Virtuelles Wasser

Jetzt haben wir einige Beispiele kennengelernt, an denen wir gut sehen konnten, welche Mengen an virtuellem Wasser sich hinter Produkten verstecken, von denen wir es nicht erwartet hätten. Zum Abschluss zeigen wir Euch daher, wie Ihr bestmöglich virtuelles Wasser einsparen könnt.

Generell: Möglichst regional und (Obst und Gemüse) saisonal einkaufen! Hierzu ist ein Saison-Kalender hilfreich: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/bio-fair-regional/19415.html. Auch mit dem Kauf von Produkten aus ökologischer Landwirtschaft kann der Wasserfußabdruck kleiner gehalten werden – im Vergleich zur sog. Konventionellen Landwirtschaft werden Pestizide und Düngemittel sparsamer und ausgewählter eingesetzt.

Bleiben wir bei der Ernährung: Der Vergleich zwischen Rindfleisch und Linsen hat es gut verdeutlicht – eine eher auf pflanzliche Lebensmittel ausgerichtete Ernährung hat viele positive Eigenschaften. Der Umweltschutz und ein kleinerer Wasserfußabdruck gehören auf jeden Fall dazu!

Kleidung: Slow Fashion statt Wegwerf-Trends! Auch aus wasserwirtschaftlichen Aspekten ist der Trend zur Slow-Fashion mehr als begrüßenswert. Noch dazu sind nachhaltiger und fair produzierte Kleidungsstücke wirkungsvoll gegen Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung.

Reparieren statt Wegwerfen: Mit jedem Produktionsprozess werden Unmengen an Wasser verbraucht. Achtet daher gut auf die Qualität der Produkte, die ihr kauft, und versucht einmal, kleinere Reparaturarbeiten selbst zu unternehmen oder auch bei größeren Defekten erst den Fachhandel aufzusuchen. So könnt ihr viele Liter an virtuellem Wasser sparen. Auch gebrauchte Geräte sind in der Regel noch sehr gut und können noch lange halten. Preiswerter sind sie noch dazu!

Achtsamer sein! Versucht einmal, bewusster das Wasser um euch wahrzunehmen – besonders dann, wenn ihr es gerade verbraucht! Geht sparsam damit um und versucht, die Belastung so gering wie möglich zu halten! Dies betrifft auch Alltägliches, wie das Putzen oder Duschen. Wasch- und Putzmittel wirken auch in kleineren Dosierungen super – auf WC-Steine oder ähnliches könnt ihr gut und gerne ganz verzichten. Das Wasser wird es uns danken!

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