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Klimaschutz
Bäume machen’s besser

Mehr Lebensqualität in Städten

Klimawandel

Vielleicht ist es euch in den letzten Jahren aufgefallen: Es wird nicht nur heißer, sondern auch trockener. Das vergangene Jahr war zusammen mit dem Jahr 2018 das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Zeitgleich sinken die Niederschläge – das letzte Jahr war der sechsttrockenste seit 1881.

Gerade wenn die Sonne die versiegelten Flächen in Städten aufheizen, zeigen Bäume, was sie draufhaben! Denn sie spenden nicht nur Schatten und schützen somit direkt vor den Sonnenstrahlen – sie helfen uns vielseitig dabei, unsere Städte lebenswerter zu machen!

Nicht nur für die Optik ist es toll, wenn Bäume entlang von Straßen oder auf Plätzen stehen. Sie filtern die Luft, produzieren Sauerstoff und kühlen die Umgebungsluft merklich ab! Ein weiterer Vorteil: Sie werten nicht nur die Aufenthaltsqualität der Menschen auf, sondern bieten im selben Zug Lebensräume und Rückzugsorte für viele Tiere wie Vögel, Insekten oder sogar Eichhörnchen!

Gewappnet für die Zukunft: Smarte Bäume ++ Gewappnet für die Zukunft: Smarte Bäume ++ Gewappnet für die Zukunft: Smarte Bäume

Damit die städtischen Bäume auch weiterhin für Abkühlung sorgen können, ist es wichtig, dass sie gesund bleiben. In Zusammenarbeit mit dem Grünflächen- und Tiefbauamt sowie dem Geschäftsbereich Digitalisierung der Stadt Pforzheim wurden daher die ersten Bäume mit Feuchtigkeits- und Temperatursensoren ausgestattet. Mittels LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) übermitteln die Sensoren den Grad der Bodenfeuchte und die Temperatur im unmittelbaren Umfeld der Baumwurzeln. „Durch die Sensoren und die übermittelten Informationen können wir die Bewässerung der städtischen Bäume effizienter und die Bewirtschaftung unserer Grünflächen bedarfsgerechter gestalten. Damit leistet die digitale Infrastruktur unserer Smart City einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, weiß Kevin Lindauer, Geschäftsbereichsleiter Digitalisierung der Stadt Pforzheim.

Mit den übermittelten Daten können auch Rückschlüsse auf den Zustand der anderen Bäume und Grünflächen geschlossen werden und somit die Bewässerung und Versorgung der städtischen Bäume insgesamt verbessert und ressourcenschonender gestaltet werden. Bei künftigen Trockenperioden kann so gezielter bewässert werden.

Finanziert und angestoßen wurde das Projekt über den Klimafond sowie das Innovationsmanagement der SWP. „Als natürlicher Partner der Stadt und moderner Infrastrukturdienstleister freuen wir uns, Teil des neuen Pilotprojektes zu sein“, berichtet Sonja Kirschner, Bereichsleiterin Innovations- & Kommunikationsmanagement der SWP. „Das Pilotprojekt zeigt deutlich, wie wichtig es ist, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anzugehen und Lösungen in neuen Technologien und Konzepten zu finden.“

Wie unterstützen Sie als Kunde unsere Klimaprojekte?

Bei uns können Sie sich aktiv für den Klimaschutz entscheiden: Denn beim Abschluss einer unserer Tarife fließt ein kleiner Teil des Arbeitspreises in einen Topf, aus dem regionale und nachhaltige Projekte finanziert werden, die CO2 langfristig aus der Atmosphäre binden und dafür sorgen, neue Emissionen zu vermeiden. Durch die Klimaprojekte können wir so wiederrum gemeinsam dafür sorgen, dass CO2 eingespart wird. An unserem Klimazähler können Sie die Ein­sparungen seit dem 01. November 2020 in Kilogramm sehen.

Zusätzlich wollen wir Sie auf dieser Seite auf dem Laufenden halten, welche Projekte dank Ihrer Unter­stützung in der Region umgesetzt werden konnten!

https://www.stadtwerke-pforzheim.de/energie-erleben/klimaprojekte/

Unsere Baumpflanzaktionen

Durch den Klimafond konnten schon so einige Bäume gepflanzt werden!
Wir blicken bereits auf drei größere Baumpflanzaktionen zurück:

Projekt 1: Bäume für die Stadt

Bereits im Oktober startete unser erstes Nachhaltigkeitsprojekt: Im Stadtbereich pflanzten wir gemeinsam mit der Stadt Pforzheim 38 ausgewachsene Bäume. Diese binden nicht nur Kohlendioxid, sondern produzieren im selben Zuge Sauerstoff und wirken sich positiv auf das Stadtklima aus.

Projekt 2: Nachforstung des Waldes

Gleichzeitig zu unserem Stadtprojekt haben unsere Azubis im Oktober 2021 in einem Waldstück im Würmtal 1.500 Setzlinge eingepflanzt. Dies dient dazu den lokalen Wald zu stärken und einen nachhaltigen Bestand sicherzustellen.

Projekt 3: Nachforstung des Waldes bei Keltern

Am 19.04.2022 haben wir, gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW), 1.000 Eichen im Wald bei Keltern gepflanzt. So soll der Bestand des Waldes langfristig gesichert werden.

Doch wie sieht es grundsätzlich mit Baumpflanzaktionen zur CO2-Kompensation aus? Sind diese sinnvoll und tatsächlich nachhaltig?

Die grundsätzliche Idee der Kompensation ist es, atmosphärisches CO2 zu binden und dem Kohlenstoffkreislauf wieder zu entziehen. Viele Produkte und Dienstleistungen werden heute „CO2-neutral“ angeboten oder mit einer zusätzlichen Kompensationsmöglichkeit verbunden, was in erster Linie zum Kauf animieren und das Gewissen erleichtern soll. Grundsätzlich aber gilt: Emissionen, die nicht ausgestoßen werden, sind die besten! Daher ist die beste Lösung der Verzicht auf vermeidbare Dienste und Produkte. Wenn Emissionen aber unvermeidbar sind, ist die Kompensation eine gute Lösung, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verkleinern.

Was sagen die Fakten?

Exkurs: Zentral für das Gelingen der CO2-Bindung ist die Photosynthese: Im Zusammenspiel mit Licht werden Wassermoleküle und Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff und Zucker in Form von Holz oder anderen Pflanzenteilen umgewandelt (Licht + 6 H2O + 6 CO2 -> C6H12O6 + 6 O2).

Wollte man jegliche CO2-Emissionen allein mit Aufforstungsprogrammen ausgleichen, führte dies zwangsläufig zu anderen Problemen, angefangen beim Platz, der besonders in der dicht besiedelten Bundesrepublik stark begrenzt ist: Pi mal Daumen speichert ein Hektar gesunder (!) Wald in etwa 6 Tonnen CO2 im Jahr – der durchschnittliche CO2-Jahresverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2018 bei rund 9 Tonnen (Damit nehmen wir weltweit den 28. Platz des Pro-Kopf-Verbrauchs ein). Als klimaverträglich wird ein Wert zwischen einer und zwei Tonnen pro Kopf und Jahr angegeben. Somit bräuchte es für die CO2-Kompensation der knapp 83 Millionen deutschen Staatsbürger:innen etwa 125 mio. Hektar Wald: Bei einer Gesamtfläche von rund 35 mio. Hektar, um die sich die deutsche Grenze zieht, ein schwieriges Unterfangen. Zumal bereits rund 1/3 der Fläche bewaldet ist.

Globales Klima – globale Lösungsansätze

Wo das CO2 gebunden wird, ist grundsätzlich egal. So haben sich einige Unternehmen dazu entschieden, Aufforstungsprogramme im globalen Süden zu initiieren. Allerdings haben diese in der Vergangenheit oft zu Menschenrechtsverletzungen und Vertreibungen geführt, weshalb besonders bei solchen Programmen eine größtmögliche Transparenz wichtig ist, um die Sozialverträglichkeit zu gewährleisten.

Artenbestand dem neuen Klima und Standort anpassen

Grundsätzlich ist es wichtig, gesunden Wald zu erhalten und die Baumarten gezielt auszuwählen. Denn nur wenn das Kohlendioxid auch langfristig gebunden ist, erfüllt die CO2-Kompensation ihr Ziel. Daher müssen resiliente Arten gepflanzt werden, die auch Trockenperioden und höhere Temperaturen aushalten können. Neben der Buche eignet sich besonders die Roteiche für Aufforstungsprogramme zur CO2-Bindung, denn sie weist ein starkes Wachstum und eine große Widerstandsfähigkeit auf. Doch auch exotischere Baumarten, wie die Atlas-Zeder, die Douglasie oder die Baum-Magnolie werden wir in Zukunft öfter sehen. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch der Standort – dieser sollte so gewählt sein, dass der neu entstandene Wald auch in 100 Jahren Bestand haben kann. Ähnliches gilt auch für die Stadt: Mit Haselbäumen und dem Ginkgo haben sich einige klimaresistente Baumarten schon heute in manche Stadtbilder gut integriert. Denn auch in Städten haben Bäume wichtige positive Eigenschaften – sie kühlen die Luft, schenken Schatten und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Bei höherem Hitze- und Dürrestress, als es im Wald der Fall ist.

Faktor Zeit

Wenn die Emissionen durch das Pflanzen neuer Bäume vonstattengehen soll, muss zeitgleich gewährleistet werden, dass die Bäume Zeit bekommen, um ihr Potenzial voll entfalten zu können: Kleine Setzlinge binden nur einen Bruchteil dessen, was ein ausgewachsener Baum an CO2 binden kann. Wird das entstandene Holz verbrannt, wird das zuvor gebundene CO2 abermals in die Atmosphäre gebracht – die Kompensation fand also nur kurzfristig statt. Anders sieht es aus, wenn das Holz als Baustoff herangezogen wird: Als Rohstoff im Bau oder als Möbel bleibt das Treibhausgas gebunden. Allerdings kann der gefällte Baum kein neues Kohlendioxid binden.

Handeln ist angesagt!

Fakt ist: müssen wir unsere CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Dies ist nicht nur im Pariser Klimaabkommen vorgeschrieben, sondern auch auf Bundes- und Landesebene. Wir als Stadtwerke Pforzheim haben uns bereits im Jahr 2021 aus der Kohleverstromung verabschiedet und sparen durch unseren Biomasseblock und hochmoderne Gasmotoren rund 75 % der CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 ein. Damit stehen wir nicht nur in Baden-Württemberg ganz vorne, sondern haben auch den gesetzlichen Ausstieg aus der Kohle um 17 Jahre früher angetreten als gefordert.

Wir treiben die Energiewende voran

Mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und dem Ziel, langfristig auf grünen Wasserstoff und rein CO2-neutrales Methan umzusteigen, möchten wir nicht nur ein Zeichen für den Klimaschutz setzen, sondern zeigen, dass es auch anders gehen kann. Deshalb ist es uns nicht nur wichtig, den Netzausbau und die Ladesäuleninfrastruktur für die E-Mobilität voranzutreiben, sondern auch mit regionalen Aufforstungsprogrammen zur CO2-Bindung unserer Region etwas zurückzugeben und unseren sowie den Einfluss unserer Kund:innen auf das Klima zu verbessern.

Effizienz steigern, neue Quellen erschließen

Langfristig müssen wir daher unsere bisherige Art zu leben überdenken und Ressourcen gezielter einsetzen und sparen. Nicht die Mobilität, auch die Energieerzeugung muss dekarbonisiert werden. Zeitgleich müssen wir den Verbrauch an Energie senken, um die vorhandene Energie aus erneuerbaren Quellen besser zu nutzen.

Nachhaltig
Hier scheintdie Sonne!

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